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Abszesse
Definition
Ein Abszess ist ein neu gebildeter, mit Eiter gefüllter und klar abgegrenzter Hohlraum, der in jedem Bereich des Körpers entstehen kann. Am häufigsten bildet sich ein Abszess in der Haut.
Diagnose
Abszesse in der Haut lassen sich zunächst nur als kleine Verdickungen ertasten. Die Beule fühlt sich in der Regel fest an und lässt sich nicht bewegen. Bleibt die Hautstelle unbehandelt, bildet sich eine Beule, die stetig und innerhalb kürzester Zeit sehr groß werden kann.
Ein Tierarzt punktiert den Abszess, um eine sichere Diagnose stellen zu können. Dabei sticht er mit einer Kanüle in die Beule hinein. Dadurch wird der Abszess geöffnet. Wenn zäher, weiß-gelblicher Eiter aus der Verletzung tritt, handelt es sich um einen Abszess.
Ursachen
Wunden
Stiche, Bisswunden und Kratzer sind die häufigste Ursache für die Entstehung eines Abszesses. Die Haut wurde verletzt und Erreger sind in die Wunde eingetreten. Die Wunde schließt sich und unter der Haut sammelt sich Eiter. Eine unzureichende oder unhygienische Wundversorgung kann zu einem Abszess führen.
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Injektionen
Mit Nadeln oder Injektionskanülen können Bakterien tief in die Haut gelangen. Die kleine Einstichstelle schließt sich schnell, während die Erreger Zellen im Gewebe zerstören und schließlich zu einer Entzündung und Abszessbildung führen.
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Krankheiten und Entzündungen
Hautkrankheiten oder Entzündungen nach einer Kastration oder einer Zahnentfernung können Ursache für eine Abszessbildung sein.
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Reibung und Reizung
Eine Fehlstellung des Körpers und die darauffolgende Überbelastung, urinbeschmierte Läufe oder mangelnde Bewegung begünstigen Reibung und Reizung. Besteht die Reizung über eine längere Zeit hinweg, sind Abszesse die möglichen Folgen.
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Schwäche des Immunsystems
Ein allgemein geschwächtes Immunsystem, bedingt durch (chronische) Krankheiten, anhaltenden Stress, oder die Einnahme bestimmter Medikamente, schwächt die körpereigene Abwehr. Erreger können sich so mehr oder minder ungestört vermehren und zu auftretenden Abszessen führen.



Pathogenese
Ein Abszess bildet sich durch eine Hautverletzung, in die Bakterien eindringen. Während sich die Wunde äußerlich schließt, entsteht ein Hohlraum im Gewebe, der sich mit Eiter füllt. Es bildet sich eine dicke Membranwand, mit der der Körper das Fortschreiten der Entzündung zu verhindern versucht. Im Laufe der Zeit füllt sich die Kapsel mit mehr Eiter und wird größer. In seltenen Fällen kann es zu einer Blutvergiftung kommen.
Symptome
- oft keine, da Kaninchen ihre Schmerzen gut verstecken können
- Schmerzanzeichen (Apathie, Fressunlust, Bewegungsunlust, Rückzug)
Medikamentöse Therapie
Operatives Entfernen
Die erfolgreichste Methode einen Abszess zu entfernen ist der operative Weg. Hierbei wird das Kaninchen in Vollnarkose gelegt. Das Fell um den Abszess wird abrasiert und desinfiziert. Dann wird der Abszess samt Kapsel herausoperiert. Danach benötigt das Tier Antibiotikum und Schmerzmittel.

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Vor der Operation


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Kurz nach der Operation
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Einige Tage nach der Operation
Schutz von Wunden nach einer Operation
Nachdem das Kaninchen operiert wurde, darf es sich die Fäden nicht selbst wieder ziehen. Einige Tierärzte empfehlen Plastiktrichter, diese sind jedoch vollkommen ungeeignet, weil sie die Tiere stark verschrecken. Die beste Methode ist, dem Kaninchen einen Body anzuziehen. Manche Tierarztpraxen verkaufen Kaninchenbodys. Auch im Internet kann man sich einen Anzug für Kaninchen kaufen. Alternativ kann man dem Kaninchen in wenigen Minuten selbst einen Body, zum Beispiel aus einer Leggins, basteln. Eine Leggins besteht in der Regel aus dünnem, elastischem Stoff. Der Stoff ist ausreichend, um die Wunde des Kaninchens zu schützen und sorgt für einen weitestgehend angenehmen Tragekomfort für das Tier.
Man zerschneidet ein Hosenbein, sodass eine Stoffröhre entsteht. Diese sollte ungefähr so lang sein, wie das Kaninchen. Anschließend werden zwei Löcher für die Vorderbeine geschnitten und fertig ist der Body. Man muss, egal ob gekauft oder selbst hergestellt, darauf achten, dass der Stoff keinesfalls einschneidet oder zu stark reibt.
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Spalten und Spülen
Es gibt Fälle, in denen eine operative Entfernen des Abszesses nicht möglich ist, beispielsweise bei sehr geschwächten Tieren, bei denen das Narkoserisiko zu hoch ist. In diesem Fall ist es möglich den Abszess zu öffnen und den Eiter heraus zu spülen. Diese Prozedur muss jeden Tag wiederholt werden. Bei dieser Variante dauert der Heilungsprozess wesentlich länger als bei der operativen Methode und sie ist mit sehr viel Stress für das Tier verbunden. Offene Wunden sind besonders anfällig für einen Fliegenmadenbefall. Daher muss die Wunde mehrmals täglich kontrolliert werden. Außerdem benötigt das Tier die Gabe von Antibiotikum.

Unterstützende Therapie durch den Halter
- Ursachenbehebung!
- Stressvermeidung
- Hygiene im Kaninchengehege schaffen, damit die Wunde heilen kann
Prophylaxe
- harmonische Gruppen
- genug Flucht- und Ausweichmöglichkeiten für alle Tiere
- viel Platz
- regelmäßiges Abtasten der Tiere, um Abszesse schnell festzustellen
- Kontrolle von medizinischen Eingriffen (z.B. Kastrationswunde)
- artgerechtes Futter