Doldenblütler
Kerbel, Schierling oder doch Wilde Möhre?
Die Familie der Doldenblütler hat es in sich. Manche ihrer Arten sind wunderbare Futterpflanzen, andere hochgiftig.
Die Pflanzen sollten nur verfüttert werden, wenn sie vorher wirklich sicher bestimmt werden konnten!
Der Name der Doldenblütler bezieht sich auf die Erscheinungsform ihrer Blüten. Eine Dolde ist in der Botanik ein bestimmter Blütenstand. Die Blüten der Doldenblütler bestehen aus Doppeldolden. Die Ähnlichkeit der Blüten macht eine Bestimmung schwierig.
Blüte
Gefleckter Schierling
(hochgiftig)
Wiesen-Kerbel
(gute Futterpflanze)
Taumel-Kälberkropf
(giftig)
Wilde Möhre
(gute Futterpflanze)
Wiesenbärenklau
(gute Futterpflanze)
Giersch
(gute Futterpflanze)
Die Blüten der unterschiedlichen Arten der Doldenblütler sehen sich sehr ähnlich. Die Wilde Möhre hat allerdings ein ganz besonderes Erkennungsmerkmal in ihrer Blüte.
Ein unverwechselbares Erkennungsmerkmal
Die Wilde Möhre und ihre "Mohrenblüte"
Die Wilde Möhre ist die einzige Pflanze der Familie der Doldenblütler, die eine schwarze Blüte in ihrer Mitte trägt. Diese Blüte wurde früher "Mohrenblüte" genannt, woher die Möhre auch ihren Namen hat. Findet man eine Pflanze mit der charakteristischen weißen Doppeldolde mit einer einzigen schwarzen Blüte in der Mitte, so kann man sich sicher sein, eine Wilde Möhre gefunden zu haben. Wilde Möhre kann bedenkenlos an Kaninchen verfüttert werden.
Blätter
Gefleckter Schierling
(hochgiftig)
Wiesen-Kerbel
(gute Futterpflanze)
Taumel-Kälberkropf
(giftig)
Giersch
(gute Futterpflanze)
Wiesenbärenklau
(gute Futterpflanze)
Wiesenbärenklau und Giersch lassen sich anhand der Blätter gut bestimmen. Beim Kerbel, Schierling und Kälberkropf müssen auch Profis zweimal hinsehen. Es empfiehlt sich die Sprossachse, also den Stängel der Pflanzen näher anzuschauen.
Sprossachse
Gefleckter Schierling
(hochgiftig)
Wiesen-Kerbel
(gute Futterpflanze)
Der Gefleckte Schierling hat einen hohlen, runden, kahlen Stängel mit leichten längsförmigen Kerben. Er hat rotbraune Flecken auf dem Stängel. Je jünger die Pflanze, desto weniger Flecken weist sie auf.
Der Wiesenkerbel hat einen fein behaarten, hohlen und leicht gefurchten Stängel. Eine rötliche Färbung ist entweder gar nicht vorhanden oder verläuft, wie auf dem Foto, übergehend am Knoten der Sprossachse. Als "Knoten" bezeichnet man den Teil der Sprossachse, an dem ein oder mehrere Blätter ansetzen.
Taumel-Kälberkropf
(giftig)
Der Taumel-Kälberkropf hat einen borstig behaarten Stängel. Er ist zudem rot gefleckt und unter dem Knoten verdickt.
Achtung!
Weltweit gibt es über 440 Gattungen und 25.740 Arten von Doldenblütlern. In Mitteleuropa sind etwa 50 Gattungen mit über 100 Arten heimisch. Wir haben auf unserer Seite nur eine Handvoll Pflanzen aufgeführt und möchten nochmals ausdrücklich davor warnen, Doldenblütler zu sammeln, die nicht sicher bestimmt werden konnten.