
Heu
Heu besteht aus getrockneten Gräsern und Kräutern. In vielen Informationsbüchern für Kaninchen gilt es als Grundnahrungsmittel.
Stimmt das?

Schritte der Heuernte
Mähen
Die Heuernte beginnt in der Regel im Mai, wenn das Gras auf den Wiesen hoch steht. Es wird mit einem Mähwerk abgemäht.
Wenden
Das abgemähte Gras wird auf der Wiese gleichmäßig verstreut, damit es trocknen kann. Dieser Prozess wird mehrmals wiederholt, bis das Gras getrocknet ist.
Schwaden
Beim Schwaden wird die abgemähte Wiese in Reihen gelegt.
Pressen
Eine Ballenpresse presst das getrocknete Gras zu Ballen. In gepresster Ballenform kann das Heu besser transportiert und gelagert werden. Es gibt Quaderballen und Rundballen.
Warum frische Wiese besser ist als Heu
Die Vorfahren unserer Hauskaninchen, die Wildkaninchen, ernähren sich hauptsächlich von frischen Gräsern und Kräutern. Bei ihnen steht Heu nicht auf dem Speiseplan. Versuche haben gezeigt, dass Wildkaninchen im Winter zur Verfügung gestelltes Heu sogar verschmähen.
Im Heu ist kein Wasser enthalten. Dadurch werden Nieren- und Blasenerkrankungen begünstigt.
Durch den Trocknungsprozess verschwindet nicht nur das Wasser. Auch wertvolle Nährstoffe in Form von Vitaminen gehen verloren.
Beim Mähen der Wiese wird das Gras recht nah am Boden gekürzt, damit es gesund nachwachsen kann. Wenn man sich die abgemähten Gräser anschaut, fällt auf, dass das Gras im unteren Bereich meistens sehr kraus und verholzt ist. Kaninchen bevorzugen die blattreichen Gräser. Der holzige, krause Bereich wird von den Kaninchen nicht gefressen. Daher sind in der Regel nur bis zu 50% des Heus zum Verzehr geeignet.
Wer die Möglichkeit hat, sollte den Kaninchen rund um die Uhr Frischfutter in Form von Gräsern, Kräutern und Ästen anbieten. Blattreiches Gemüse kann natürlich auch verfüttert werden.

Schon gewusst?
Kaninchen nehmen durchschnittlich 60 Mahlzeiten am Tag zu sich.

Der Verdauungstrakt der Kaninchen ist schwach bemuskelt. Das Verdauungssystem funktioniert nur, wenn regelmäßig Nahrung nachgeschoben wird. Man spricht umgangssprachlich von einem "Stopfmagen". Kaninchen müssen also immer und rund um die Uhr Futter zur Verfügung stehen haben, da es sonst zu lebensbedrohlichen Verdauungsproblemen kommen kann.
Für viele Menschen ist es schwierig ihren Kaninchen ständig Zugang zu Frischfutter zu gewährleisten. Frische Wiese oder frisches Blattgemüse wird schnell welk und muss regelmäßig erneuert werden.
Heu lässt sich gut lagern und ist trocken. Daher wird den Kaninchenhaltern Heu empfohlen.
Mit den richtigen Methoden ist die Nahrungsbeschaffung jedoch gar nicht mehr so umständlich und auch für das Lagern gibt es Tricks.
