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Wurmbefall
(Passalurose)
Definition
Kaninchen werden häufig von dem Wurm Passalurus ambiguus befallen. Diese Wurmart zählt zu den Rundwürmern und befällt ausschließlich Kaninchen und Hasen. Ist ein Kaninchen von Passalurus ambiguus befallen, so spricht man von einer Passalurose.
Die adulten, weißlichen Männchen sind zwischen 3 und 5 mm groß, die Weibchen messen zwischen 8 und 12 mm. Das hintere Ende der Weibchen ist spitz auslaufend.
Eine Gefahr für die Übertragung der Passalurose auf den Menschen oder auf andere Tiere besteht nicht. Passalurus amibiguus ist wirtsspezifisch.


Diagnose
Wer beim Säubern der Toiletten kleine weißliche Würmer feststellt, die an den Kötteln haften, kann sich sicher sein, dass ein Wurmbefall vorliegt. Die Würmer können sowohl lebendig als auch tot sein. Es empfiehlt sich den Kot der Tiere regelmäßig anzuschauen.
In der Regel wird eine Wurmerkrankung mittels einer Kotuntersuchung festgestellt. Besonders Passalurus ambiguus lässt sich nur schwer im Kot nachweisen, da die Würmer nicht ständig Eier ausscheiden. Deswegen empfiehlt sich die Kotprobe über mindestens drei Tage hinweg zu sammeln. Nicht jedes Kaninchen, das an einem Wurmbefall leidet, scheidet die Würmer auch aus.
Ursache
Gesunde Kaninchen mit einem intakten Immunsystem bekommen in der Regel keinen starken Wurmbefall, da ihre Abwehrkräfte imstande sind, die Ausbreitung der Parasiten zu hemmen. Deswegen sollte bei Kaninchen mit einem ausgeprägten Wurmbefall ergründet werden, was das Immunsystem geschwächt haben könnte. Oft ist eine weitere, unentdeckte Erkrankung der Grund.
Es gibt jedoch auch weitere Faktoren, die eine Wurmerkrankung begünstigen:
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hoher Infektionsdruck (durch die Nähe zu Kaninchen mit einer bestehenden Wurmerkrankung)
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falsche Ernährung (Trockenfutter, zu wenig sekundäre Pflanzenstoffe)
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mangelnde Hygiene (viel Kot im Gehege, Nässe, Füttern vom Boden)
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Platzmangel
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Stress (Vergesellschaftungen, unharmonische Gruppen, Einzelhaltung, Zugluft, häufiges Hochnehmen, Umzug, Scheinschwangerschaft, ...)
Pathogenese
Wurmeier lassen sich beinahe überall finden. Sie haften an Gemüse oder Grünfutter, oder an Erde oder Sand. Die Wurmeier werden von den Kaninchen oral aufgenommen und abgeschluckt. Die jugendlichen Wurmstadien halten sich in der Schleimhaut des Dünndarms und des Blinddarms auf. Erwachsene Würmer kommen eher im vorderen Teil des Afters und im Dickdarm der Kaninchen vor.
Symptome
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keine (selbst bei einem starken Befall bleibt die Infektion durch fehlende Symptome oft unbemerkt)
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schleimiger Kot
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Verstopfung
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Durchfall
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Bauchgeräusche
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Ausscheidung von Würmern
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Untergewicht und Abmagerung
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stumpfes Fell
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analer Juckreiz
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Schmerzanzeichen durch Verdauungsprobleme
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Schmerzanzeichen durch Entzündung im Darm

Medikamentöse Therapie
Als Therapie haben sich mehrere Mittel bewährt. Die meisten Tierärzte behandeln mit Fenbendazol (z.B. Panacur). Neben Fenbendazolen eignen sich Mebendazol und Febantel. Das vom Tierarzt verschriebene Medikament wird den Kaninchen, je nach Angaben des Tierarztes, 3-5 Tage lang einmal täglich oral verabreicht. Nach 14 Tagen wird die Behandlung wiederholt.
Da eine Wurmerkrankung höchst ansteckend ist, sind meistens auch alle Tiere betroffen. Die meisten Tierärzte raten raten daher zu einer Behandlung des gesamten Bestandes. So kann der Wurmbefall am besten therapiert werden.
Falls zusätzliche Symptome bestehen und das Kaninchen beispielsweise unter Verdauungsproblemen oder großen Schmerzen leidet, müssen diese Symptome selbstverständlich ebenfalls behandelt werden.
Unterstützende Therapie durch den Halter:
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Ursachenbehebung!
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Stressvermeidung
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Hygiene im Kaninchengehege schaffen
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Decken und Handtücher möglichst bei mindestens 60 Grad waschen

Folgende Futtermittel wirken unterstützend bei einem Wurmbefall
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Thymian
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Wermut
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Beifuß
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Rainfarn
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Kürbiskerne
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Bärlauch
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Andorn
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Folgende Präparate unterstützen die Darmflora
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RodiCare akut
Prophylaxe
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artgerechte Fütterung (Grünfutter mit vielen sekundären Pflanzenstoffen)
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artgerechte Haltung (ausreichend Platz, Witterungsschutz und Hygiene)
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artgerechter Umgang (Stress vermeiden)
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regelmäßige Kotuntersuchung (etwa 1-2 mal im Jahr)
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Kotuntersuchung von Neuzugängen



